Das Schwerpunktthema des letzten Workshops, waren die Zusammenhänge von Rhythmus und Leichtigkeit, deren Zusammenwirken man im Besonderen bei der alltäglichen Bewegung des Laufens studieren kann. In der sog. zivilisierten Welt ist zu beobachten, dass der Bewegungsqualität beim Laufen sehr wenig Beachtung geschenkt wird. Laufen befördert uns von A nach B, aber w i e wir uns dorthin bewegen ist nebensächlich. Dabei macht das „wie“ genau den Unterschied, zwischen Bewegung mit Leichtigkeit und (mechanisch, stereotypische) Bewegung über unnötige Kraftanstrengung.
Zur Veranschaulichung dieses uns alle betreffenden Phänomens, haben wir einen Kurzfilm angeschaut, welcher den Lebensstil indigener Gemeinschaften mit denen, der sog. zivilisierten Welt unter der Perspektive der Bewegungsqualität miteinander vergleicht. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie in unserer Lebensrealität die Dimension des „Rhythmus“ innerhalb unserer Alltagsbewegungen verloren gegangen ist. Wir kennen zwar einen äußerlichen „Takt“, der uns antreibt, teilweise auch hetzt, aber der Raum zwischen den Taktschlägen bleibt häufig leer. Übertragen auf das Laufen bedeutet dies, dass wir in einem 2-Takt unsere Beine nach vorne setzen, aber die Bewegung nicht durch den Körper geht. Wir spannen Körperteile an, die wir entspannen könnten und sind umgekehrt dort zu locker, wo etwas positive Körperspannung hilfreich wäre. Die Bewegung wirkt insgesamt „leer“, steif und schwer, es fehlt an Leichtigkeit und Geschmeidigkeit.
Im zweiten Teil des Workshops haben wir uns über praktische Übungen mit unserer individuellen Art zu Laufen beschäftigt. Zunächst ging es darum, sich die eigene Art des Laufens bewusst zu machen und Schritt für Schritt zu verstehen und auszuprobieren, wie etwas mehr Leichtigkeit in die Bewegung gebracht werden kann. Da dies eine sehr individuelle Sache ist, muss jeder für sich Herausfinden, wie er oder sie es mit seinem Körper am besten realisieren kann; wie die „Pause“ zwischen den „Takten“ gefüllt werden kann. Unser Helfer dabei ist der Atem: Mittels Atemübungen, haben wir unseren Atemrhythmus mit der Laufbewegung synchronisiert. Der Atem ist unser eingebauter Rhythmusgeber, der im Alltag allzu oft in Vergessenheit gerät, indem wir den Atem anhalten oder schnell und flach atmen, dass auf diese Weise eine leichte, fließende gesunde und verschleißarme, ökonomische Fortbewegung nicht möglich ist, ist nicht weiter verwunderlich.
Alleine eine Rückbesinnung auf eine tiefe und kontrollierte Bauchatmung, hat bereits ohne weitere Manipulation an der Bewegung, eine spürbare positive Einwirkung auf die insgesamte Bewegungsqualität, was alle Teilnehmer im Laufe der Einheit auf ihre individuelle Art erfahren haben.
Interessierte, egal ob jung oder alt, ob Anfänger oder Fortgeschrittene, alle sind herzlich eingeladen und Willkommen.
Um Anmeldung per Mail oder über das Kontaktformular wird gebeten.
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